Chronik

Noch vor dem zweiten Weltkrieg vorhandene Unterlagen
sind durch den Schlossbrand, wobei das gesamte Archiv
ausbrannte, (verursacht durch Bombardierung von
Ossenberg im Jahre 1942) verloren gegangen. Die letzten
Beweisstücke für die Gründung und die Tätigkeit der Wehr-
und Schutzgemeinschaft sind bei der Frontüberrollung im
Jahre 1945 und den Endkämpfen des 2.Weltkrieges sowie
der Zwangsevakuierung der Ossenberger Bevölkerung
abhanden gekommen. Die Königskette wurde zwischen
den Schützenfesten im Tresor der Spar- und Darlehenskasse
in der Gastwirtschaft Heinrich Maas aufbewahrt. Während
der Frontzeit 1945 wurde der Tresor gesprengt und das
Königssilber entwendet. Ossenberger Bürger haben gese-
hen, wie fremde Soldaten mit der Königskette über den
Schultern durch unser Dorf gefahren sind. Das Silber kam
nie wieder zum Vorschein.

Aus den alten Chroniken wissen wir, dass 1828 in
Ossenberg ein sehr schönes Fest stattgefunden hat. man hat
als Grund anzunehmen, dass bei diesem Fest die
Ossenberger Schützen zum ersten Male gemeinsam auftra-
ten und gefeiert haben, und zwar unter der Führung des
Majors von der Rhoer. Daher ist auch die Verbundenheit
der Ossenberger Schützen mit dem Schloss Ossenberg, die
bis auf den heutigen Tag bestehen blieb, zu verstehen.
Wie in den Nachbargemeinden wollten die Ossenberger
auch Schützenfest feiern. man legte sich aber nicht fest und
gründete auch keinen Verein. So, wie es die Zeiten erlaub-
ten, taten sich einige beherzte Männer zusammen und
organisierten unter dem Namen "Ossenberger Bürger-
schützen" ein Fest. Die Schützengesellschaft wurde nach
Beendigung der Feierlichkeiten, nachdem die Kasse
versoffen war, wieder aufgelöst. So blieb es bis zum Jahre
1974. Seitdem haben wir einen festen, eingetragenen
Verein, der die alte Tradition der ehemaligen Schützen-
gesellschaft fortführt.

Urkundlich gibt es einen Nachweis über die
Bekanntmachung des Ossenberger Bürgermeisters aus dem
Jahre 1837, dass die Ossenberger Kirmes vom 2. Sonntag
im Mai auf den 2.Sonntag im Juli verschoben ist.
Aus dem Jahre 1853 gibt es einen Antrag
vom 29.August des Vorstandes der Ossenberger Schützen
zur Erlaubnis zum Vogelschießen und Kirmes.

In dem Genehmigungsschreiben vom 5.September 1855
ist erstmal zu lesen, dass es in Ossenberg einen
Junggesellenschützenverein gab. Weitere Nachweise vom
Junggesellenschützenverein sind zu finden in den Jahren
1861, 1863, 1865 und 1868.